Slow Crush
Support: Blanket
— Das Konzert von Slow Crush wurde verschoben vom 16.03.2022. Die Show wird kurzfristig von der Nochtwache in die Astra Stube. Tickets behalten ihre Gültigkeit. —
Die letzten Konzerte vor der Pandemie spielten Slow Crush hierzulande im Oktober/November 2019, jetzt kündigt die belgische Shoegaze/Dream-Pop-Band für das Frühjahr 2022 endlich drei weitere Konzerte in Deutschland an. Ein neues Album wird zurzeit für die Veröffentlichung passend zur Tour vorbereitet.
Für das renommierte englische Online-Magazin ‘Stereogum’ gehört “Aurora”, das Debüt der britisch-belgischen Band aus dem Jahr 2018, zu einem der “besten Alben aus dem ‘Shoegaze’-Genre seit langer Zeit.” Es sei “einfach phänomenal”. Dabei macht die Band um die aus Manchester stammende Sängerin und Bassistin Isa Holliday keinen Hehl aus ihrer Vorliebe für die alternative Musikszene der Neunziger. Zeiten also, in denen MTV-Shows wie ‘Alternative Nation’ zum Must-see einer ganzen Generation gehörten. Holliday erinnert sich gerne, wie sie “viele Jahre der prägenden Zeit nächtelang vor dem Fernseher gesessen und VHS-Tapes der Show gesehen” habe. Dass Slow Crush irgendwo zwischen den Deftones und den Smashing Pumpkins ihren eigenen Sound gefunden haben, wird niemand bestreiten, am wenigsten die Band selbst: “Nenn es einen Mix aus Dream-Pop und Post-Metal, ich sehe uns am liebsten zwischen diesen Extremen”, erzählte sie dem internationalen Underground-Web-Magazin ‘Veil Of Sound’ letztens. “Der Hörer kann sich seine Einschätzung unsere Musik selbst aussuchen, wir haben für jeden etwas dabei. Ehrlich gesagt ist es eine Schande, dass man in eine Schublade gesteckt werden muss, um Platten zu verkaufen. Musik ist etwas sehr Persönliches, sie sollte objektiv betrachtet werden. Wenn einem die Musik gefällt, ist es dann wichtig, aus welchem Genre sie stammt? Wir alle Vier hören verschiedene Arten und Stile, und das hört man eben heraus. Der Hörer kann uns einordnen, wie er will. Das ist seine eigene Entscheidung.”
Nach der ersten EP “Ease”, die 2019 wiederveröffentlicht wurde, folgte im September 2018 das noch immer aktuelle Album “Aurora”, das eine ideale Mischung aus atmosphärischem Sound und typisch-verstärktem Gitarren-Nebel bietet. Darüber thront Hollidays mitreißender Gesang, der wie aus einer Traumsequenz erscheint. Während die Gitarren ihre düstere Arbeit leisten, untermauert das Schlagzeug mit seinen variablen Rhythmen eine Sound-Kollage, die die perfekte Kombination aus Shoegaze- und Grunge-Elementen hervorbringt. Beides zusammen ist sowohl ergreifend als auch melancholisch; was viele Bands dieses Genres versuchen, aber den meisten misslingt. Zum Debüt, das in den Medien hochgelobt und in diesem Jahr ebenfalls noch einmal neu veröffentlicht wurde, hier stellvertretend Auszüge einer Kritik des ‘Ox’-Magazins: “Wer Slow Crush zum ersten Mal hört, dem könnten zunächst die eigenen Hörgewohnheiten im Wege stehen. Nicht dass der sphärische Shoegaze, der seine Herkunft aus dem Hardcore sowie allerhand Spielarten, die mit dem Zusatz „Post-“ beginnen, gerne lautstark betont, komplett neu wäre (…). Der meditative Gesang schwebt hier nicht wie üblich über allem, sondern er droht immer wieder von den Instrumenten, besonders von der Gitarre verschluckt zu werden. Dass dieser Sound aber kein Unfall ist, beweist nicht nur die Tatsache, dass bereits der Mix der letzten EP von Slow Crush ein ähnliches Konzept verfolgte. Auf diese Weise tritt auch die ausgesprochen gelungene Gitarrenarbeit viel deutlicher zu Tage, wie sowieso alle Instrumente viel mehr Raum bekommen. “Aurora” wirkt fast wie ein Instrumental-Werk, das seinen alleinigen Reiz eben nicht aus der Performance von Sängerin Isa Holliday zieht, der aber trotzdem, gerade in ruhigen Passagen, ein unverzichtbarer Teil des Ganzen ist und dieses Album aus der Masse der üblichen Post-Rock-Veröffentlichungen hinaushebt.”